top of page
  • icons (1)
  • VORTRAG + live + online (1)
  • Instagram
  • LinkedIn

Rückblick, Überblick und Ausblick meiner Krankheitsgeschichte

Autorenbild: Kristina (Kriminologin)Kristina (Kriminologin)

Oh wie naiv ich beim letzten Beitrag noch war. Wie wenig ich wusste, was tatsächlich los war und was noch auf mich zukommen würde.


Zum Überblick:

Ich war wegen der Dengue Infektion von 19-28.09 im Krankenhaus in Indonesien. Am Entlassungstag wurde ich den kompletten Tag auf meinem Zimmer festgehalten (unter Security Aufsicht), habe weder Medikamente noch Essen bekommen und durfte erst gehen, als von meiner Versicherung alles bezahlt war. Oder so. Bzgl. der Abrechnung war das KH ein absolut zusätzlicher Stressfaktor für mich und ich unterstelle ihnen, dass sie aus meinem Aufenthalt so viel wie möglich herausholen wollten aber um diese Geschichte soll es jetzt nicht gehen. Ich wurde also schließlich entlassen mit Antibiotikum für 2 weitere Tage. Ich hatte regulär noch einen Tag in Indonesien, bevor mein geplanter Flug nach Malaysia ging, die letzten Tage wollte ich nämlich noch in Kuala Lumpur (KL) verbringen (hatte dort mein Auslandssemester gemacht). Auch das ist nicht das Thema.


In KL ging es mir dann leider weiterhin beschissen und ich wollte eigentlich "nur kurz" ins Krankenhaus um abklären zu lassen, ob ich in dem Zustand drei Tage später fliegen kann. Der Zustand: erhebliche Atemnot, fette Venenentzündung (fühlte sich an wie ein Kugelschreiber unter der Haut) und abwechselnd Fieber & Schüttelfrost.


Aus "schnelle Untersuchung" werden 3 Wochen KH.

Hier wurde ich zum ersten mal richtig (professionell und ganzheitlich) untersucht und die Ärztin meinte ich würde so schnell nirgendwo hingehen. Was wirklich das Problem war, wussten wir nicht, nur dass die Blutwerte wahnsinnig schlecht sind (PRC 237). Bei Röntgenbildern und CT konnte man lokalisieren, dass vor allem meine Lunge erheblich angegriffen sei. Also Bronchioskopie und Lungenbiopsie. Von Tuberkolose bis Lunkenkrebs stand alles im Raum. Unzählige Untersuchungen und vier Tage später endlich die Diagnose:


Ich hab mir im KH in Indonesien "antibiotikum-resistente Krankenhauskeime" (MRSA) eingefangen, die zu dem Zeitpunkt meine Lunge bereits massiv angegriffen hatten. Von eitrigen Abszessen, Wassereinlagerungen und Löchern in der Lunge, Blut husten und kaum mehr Luft bekommen hab ich einiges erlebt. Währenddessen war ich 2 Wochen unter Quarantäne (durfte also nirgendwo hin im KH) und hing 24/7 an aggressiven Medikamenten und Antibiotikum-Infusionen.


Ich merke, wie ich das so schreibe, dass ich wirklich so gar keinen Bock mehr habe, darüber zu sprechen. So oft wurde ich danach gefragt, so oft habe ich dieselbe Geschichte erzählt. Deswegen auch alles abgemildert und in Kurzform.


Psychisch ging es mir in der Zeit erheblich besser als in Indonesien. Das lag nicht nur an dem tollen Team von Ärzt:innen und Pfleger:innen, sondern auch daran, dass ich (bis heute) nicht verstanden habe wie ernst es um mich stand. Meine Atmung verschlechterte sich ja graduell, sodass ich zwar immer wusste, ich bekomme kaum mehr Luft - aber wenn ich mir die Physio Übungen ansehe, die damals unbezwingbar waren UND VOR ALLEM DIE CT BILDER dann wird einem wirklich ganz anders.


Um niemanden zu langweilen hier noch der aktuelle Stand: Ich hab das Antibiotikum in DE weitere 5 Wochen genommen (insg. 7 Wochen also) und irgendwann absetzen müssen, weil es meinen Körper mehr angegriffen als unterstützt hatte. Daraus entwickelte ich eine Anämie, wodurch ich kaum mehr fähig war den Alltag zu meistern, weil ich so schlapp war. Seit absetzen des Antibiotikums geht es mir deutlich besser, kämpfe aber noch immer mit der Anämie und auch meiner Lunge. Jeder Atemzug tut nach wie vor weh, ich habe vernarbtes Lungengewebe, noch immer Abszesse und Löcher und wir müssen einfach - in Kombi mit der Physio - abwarten, wie es sich entwickelt.

 
 
 

Aktuelle Beiträge

Alle ansehen

Comments


bottom of page